Nach Google Streetview fotografiert nun Microsoft: Widerspruchsfrist bis Ende September

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Helga Schmitt-Bussinger
(Innenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion)

Bis zum 30. September 2011 haben die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, auch gegen die Aufnahme ihres Hauses in Microsofts Straßenfoto-Dienst Widerspruch einzulegen. „Wer von Google gefordert hat, sein Haus in Street-View verpixeln zu lassen, sollte dies auch von Microsoft für Streetside tun“, ruft die innenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Helga Schmitt-Bussinger auf. „Ich frage mich schon, wie viele Firmen noch die Straßen abfotografieren. Die Gefahr ist, dass die Bürger irgendwann den Überblick verlieren. Ich werde eine Anfrage beim Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht stellen, ob wir nicht den umgekehrten Weg gehen können: Wenn eine Firma eine Straße abfotografieren möchte, muss erst die Einwilligung der Bewohner einholen. Firma XY darf mir ja auch kein Geld abbuchen und ich muss mich darum kümmern, dass ich rechtzeitig widerspreche.“

Der Nutzen des Internets ist unbestritten, auch Microsoft-Anwendungen erleichtern das Arbeiten im World-Wide-Web stark. Wo aber das informelle Selbstbestimmungsrecht verletzt wird, soll und muss man sich wehren. „Die Kameras sind in einer Höhe montiert, die absichtlich Zäune, Hecken oder Mauern überragt, welche von den Bürgern als Sichtschutz angebracht werden. Wenn jeder Zentimeter von Liegenschaften über das Internet verfügbar ist, habe ich – wie bei Street-View auch – die Befürchtung, dass dies Missbrauch Tür und Tor öffnen kann. Kriminelle bekommen über Microsofts Bing Streetside nach Street-View das zweite kostenlose ‚Rundumpaket‘ für illegale Machenschaften“, so die Sicherheitsexpertin. Viele Bürgerinnen und Bürger teilen diese Befürchtung und haben bereits vor Beginn der Widerspruchsfrist einen individuellen Antrag gestellt und möchten damit der Aufnahme ihres Hauses, ihres Grundstücks, etc. widersprechen, auch Schmitt-Bussinger hat dies bereits getan.

Wer ebenfalls nicht möchte, dass sein Haus oder seine Wohnung mit allem was davor auf der Straße passiert, abfotografiert und ins Internet gestellt wird, der sollte bei Microsoft widersprechen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger finden hier auf der rechten Seite unten unter „Wichtige Information zu Vorabwidersprüchen“ die Möglichkeit zum Ausfüllen eines Online-Formulars oder dem Herunterladen eines zweiseitigen Antrags, der an Microsoft geschickt werden muss.

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